Wie viel Deckungssumme benötigt man für eine Risikolebensversicherung?
Die Risikolebensversicherung ist ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Absicherung für Familien und Hinterbliebene. Sie sorgt dafür, dass im Falle des Todes des Versicherten eine vorher festgelegte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt wird. Doch eine zentrale Frage bleibt oft unbeantwortet: Wie viel Deckungssumme ist eigentlich notwendig? In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Faktoren, die bei der Wahl der Deckungssumme eine Rolle spielen, und geben Ihnen wertvolle Tipps zur Berechnung.
Was ist eine Risikolebensversicherung?
Bevor wir uns mit der Deckungssumme auseinandersetzen, ist es hilfreich, zunächst zu verstehen, was eine Risikolebensversicherung ist. Diese Versicherung bietet finanzielle Sicherheit für die Angehörigen, falls der Versicherte vorzeitig verstirbt. Sie wird oft gewählt, um Hypotheken, Kredite oder die Lebenshaltungskosten der Familie abzusichern. Im Gegensatz zu einer kapitalbildenden Lebensversicherung wird bei der Risikolebensversicherung kein Kapital angespart; es handelt sich um eine reine Todesfallabsicherung.
Warum ist die Deckungssumme entscheidend?
Die Deckungssumme stellt den Betrag dar, der im Todesfall an die Begünstigten ausgezahlt wird. Eine zu niedrige Deckungssumme kann im Ernstfall bedeuten, dass die Hinterbliebenen finanziell nicht ausreichend abgesichert sind. Andererseits kann eine zu hohe Summe unnötige Beiträge verursachen. Wie viel Deckungssumme also notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte sorgfältig kalkuliert werden.
Faktoren zur Ermittlung der benötigten Deckungssumme
Um die passende Deckungssumme zu bestimmen, sollten Sie die folgenden Faktoren in Betracht ziehen.
Lebensstandard der Familie
Die Risikolebensversicherung sollte in der Lage sein, den aktuellen Lebensstandard Ihrer Familie aufrechtzuerhalten. Überlegen Sie, welche monatlichen Ausgaben notwendig sind, um Ihre Familie angemessen zu versorgen. Hierzu zählen Miete oder Hypothek, Lebensmittel, Versicherungen, Bildungskosten und andere regelmäßige Ausgaben. Eine solide Grundlage ist die Versicherungssumme von mindestens 60 bis 80% des bisherigen Einkommens.
Schulden und finanzielle Verpflichtungen
Bestimmen Sie Ihre bestehenden Schulden, die im Todesfall weiter bedient werden müssen. Dazu gehören Hypotheken, Autokredite oder Konsumschulden. Es ist ratsam, genug Deckungssumme einzuplanen, um diese Schulden zu tilgen, so dass Ihre Angehörigen nicht zusätzlich mit finanziellen Belastungen kämpfen müssen.
Lebensversicherungsbedarf für die Kinder
Falls Sie Kinder haben, sollten Sie auch deren Zukunftsausgaben in Ihre Überlegungen einbeziehen. Dazu zählen beispielsweise Kosten für Reisen, Sportaktivitäten und vor allem die Ausbildung. Hier können schnell mehrere zehntausend Euro zusammenkommen. Eine Risikolebensversicherung sollte mindestens so viel abdecken, dass diese zukünftigen Ausgaben abgesichert sind.
Altersvorsorge
Denken Sie auch an die Altersvorsorge Ihrer Partnerin oder Ihres Partners. Wenn einer der Partner verstirbt, muss der andere möglicherweise die Altersvorsorge alleine aufbauen oder anpassen. Es kann sinnvoll sein, zusätzlich zur Deckungssumme auch eine Summe für die Altersvorsorge einzuplanen.
Versicherungsbeiträge und Budgetplanung
Die Höhe der monatlichen Prämien spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Deckungssumme. Höhere Deckungssummen führen zu höheren Beiträgen. Überlegen Sie, welche Prämien Sie sich leisten können, ohne dass Ihre finanzielle Flexibilität stark eingeschränkt wird.
Wie berechnest du die Versicherungssumme einer...
Methoden zur Berechnung der Deckungssumme
Hier sind einige Methoden, um die benötigte Deckungssumme zu berechnen:
Faustregel
Eine einfache Faustregel besagt, dass die Deckungssumme mindestens das 10- bis 15-fache des Jahresgehalts betragen sollte. Diese Faustregel dient als grobe Orientierung und ist für viele Haushalte eine nützliche Berechnungsmethode.
Bedarfsermittlung
Eine detailliertere Methode besteht darin, die individuellen Bedürfnisse zu analysieren. Listen Sie Ihre regelmäßigen Ausgaben, Schulden und zukünftigen Verpflichtungen auf und summieren Sie diese. Dies gibt Ihnen einen klaren Überblick über Ihre notwendigen finanziellen Mittel.
Online-Rechner
Es gibt im Internet zahlreiche kostenlose Rechner, die Ihnen helfen können, die ideale Deckungssumme zu ermitteln. Diese Tools nehmen unterschiedliche Faktoren in Betracht und liefern eine fundierte Schätzung. Nutzen Sie mehrere Rechner, um eine prägnante Zahl zu erhalten.
Beratung durch Experten
Eine Beratung durch einen Versicherungsmakler oder -berater kann ebenfalls hilfreich sein. Diese Fachleute können Ihnen helfen, Ihre persönliche Situation zu analysieren und Ihnen raten, welche Deckungssumme für Sie am besten geeignet ist. Oft bringen Sie wertvolle Erfahrungen aus ähnlichen Situationen mit und können maßgeschneiderte Lösungen anbieten.
Änderungen im Lebensstil und deren Auswirkungen
Es ist entscheidend zu beachten, dass sich Ihre Situation über die Zeit ändern kann. Faktoren wie Heiratspläne, das Einfühlen in neue Lebenssituationen, die Geburt von Kindern oder die Aufnahme neuer Schulden können Einfluss auf die benötigte Deckungssumme haben. Daher sollten Sie Ihre Risikolebensversicherung regelmäßig überprüfen und anpassen.
Fazit
Eine Risikolebensversicherung ist ein wichtiger Baustein in der finanziellen Absicherung, besonders wenn es um die Versorgung der eigenen Familie geht. Die korrekte Berechnung der Deckungssumme erfordert eine fundierte Analyse Ihrer individuellen Situation. Berücksichtigen Sie die Lebenshaltungskosten, Schulden, zukünftige Verpflichtungen und beraten Sie sich gegebenenfalls mit Experten, um die bestmögliche Lösung zu finden.
Investieren Sie Zeit in die Planung - es geht um das finanzielle Wohlergehen Ihrer Liebsten. Schlussendlich sollte die Risiko-Lebensversicherung dazu dienen, den gewohnten Lebensstandard Ihrer Familie auch im schlimmsten Fall aufrechtzuerhalten.
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