Risikolebensversicherung und Gesundheitsfragen: Was tun bei Vorerkrankungen?

Eine Risikolebensversicherung ist ein wichtiges Instrument zum Schutz der Hinterbliebenen im Falle des unerwarteten Todes des Versicherten. Die Versicherung bietet finanzielle Sicherheit und ermöglicht es, die Lebenshaltungskosten zu decken, Hypotheken abzuzahlen oder den Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch vor dem Abschluss einer solchen Versicherung stehen viele Interessierte vor einer entscheidenden Hürde: den Gesundheitsfragen, insbesondere wenn bereits Vorerkrankungen bestehen. In diesem Artikel erläutern wir, was Sie dabei beachten sollten und wie Sie sinnvoll mit Vorerkrankungen umgehen können.

Was ist eine Risikolebensversicherung?

Eine Risikolebensversicherung ecoverfragt den Tod des Versicherten innerhalb eines vereinbarten Zeitraums und zahlt im Falle des Todes eine vereinbarte Summe an die Begünstigten aus. Anders als eine kapitalbildende Lebensversicherung dient die Risikolebensversicherung nicht der Altersvorsorge, sondern ist rein auf den Todesfallschutz ausgelegt. Die Beiträge sind in der Regel niedriger, da keine Rücklagen für eine spätere Auszahlung gebildet werden.

Warum Gesundheitsfragen bei der Risikolebensversicherung?

Bei der Antragstellung für eine Risikolebensversicherung sind Gesundheitsfragen ein zentraler Bestandteil. Diese Fragen dienen der Versicherung dazu, das Risiko abzuschätzen, das der Versicherte darstellt. So kann die Gesellschaft entscheiden, ob sie den Antrag annimmt, welche Prämien sie erheben möchte oder ob sie möglicherweise spezifische Ausschlüsse einfügt.

Versicherungen möchten sich vor finanziellen Verlusten schützen. Daher sind detaillierte Informationen über den Gesundheitszustand des Antragstellers von großer Bedeutung. Personen mit Vorerkrankungen könnten als höheres Risiko eingestuft werden, was zu höheren Beiträgen oder einer möglichen Ablehnung des Antrags führen kann.

Die häufigsten Gesundheitsfragen

Die Gesundheitsfragen können variieren, beinhalten jedoch häufig die folgenden Aspekte:

  • Vorhandene Erkrankungen: Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs sind zentrale Punkte.
  • Medikamenteneinnahme: Fragen zur regelmäßigen Einnahme von Medikamenten zur Behandlung chronischer Erkrankungen.
  • Körpergewicht und Lebensstil: Fragen zu Übergewicht, Nikotinkonsum und Alkoholkonsum sind ebenfalls üblich.
  • Familiengeschichte: Häufig wird nach Krankheiten in der Familie gefragt, um genetische Risiken zu identifizieren.

Was tun bei Vorerkrankungen?

Eine Vorerkrankung kann die Situation bei der Antragstellung komplexer machen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, mit dieser Herausforderung umzugehen.

Ehrlichkeit ist der beste Weg

Zunächst ist es wichtig, bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen ehrlich zu sein. Falschauskünfte oder das Unterlassen von Informationen können schwerwiegende Folgen haben. Im schlimmsten Fall kann die Versicherung den Vertrag annullieren, wenn sich herausstellt, dass der Antragsteller falsche Angaben gemacht hat. Dies würde nicht nur den Versicherungsschutz gefährden, sondern könnte auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Dokumentation der Gesundheit

Eine detaillierte Dokumentation Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte kann bei der Beantragung helfen. Unterlagen von Ärzten, Krankenhausberichte oder letzte Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Sie Ihre Erkrankungen aktiv managen. Dies kann das Risiko für die Versicherung senken und zu einer besseren Einstufung führen.

Vergleich der Angebote

Nicht alle Versicherungsunternehmen gehen gleich mit Gesundheitsfragen um. Es lohnt sich, verschiedene Anbieter zu vergleichen. Einige Unternehmen sind möglicherweise bereit, einen höheren Schutz zu gewähren oder die Prämien günstiger zu gestalten, selbst wenn Vorerkrankungen vorliegen. Der Einsatz eines Versicherungsmaklers kann hierbei hilfreich sein, da dieser Erfahrungen und Empfehlungen zu den besten Anbietern hat.

Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsfragen

Es gibt auch Anbieter, die eine Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsfragen anbieten. Diese Tarife sind in der Regel teurer, bieten jedoch die Möglichkeit, auch mit Vorerkrankungen einen Versicherungsschutz zu erhalten. Allerdings ist hier oft die Versicherungssumme begrenzt, und es können Ausschlüsse für bestimmte Krankheiten gelten.

Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsfragen - Geht das...

Vorerkrankungen - welche haben die größte Auswirkung?

Einige Vorerkrankungen haben einen größeren Einfluss auf die Prämien und die Versicherungsbedingungen als andere. Dazu gehören:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Krankheiten wie Bluthochdruck oder koronare Herzkrankheit können die Versicherungsprämien erheblich erhöhen.
  • Krebserkrankungen: Personen, die in der Vergangenheit an Krebs erkrankt waren, können Schwierigkeiten haben, eine Versicherung zu einem akzeptablen Tarif zu erhalten.
  • Diabetes: Diabetes, vor allem Typ 2, wird ebenfalls oft kritisch betrachtet.
  • Psychische Erkrankungen: Diese können ebenso zu höheren Prämien oder Ausschlüssen führen, da die Gefahren von Suizid und anderen Komplikationen bestehen.

Wie beeinflusst Ihr Lebensstil die Prämien?

Neben Vorerkrankungen spielen auch Lebensstilfaktoren eine entscheidende Rolle. Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, die Versicherungskosten zu senken. Rauchen, Alkoholmissbrauch oder Übergewicht wirken sich negativ auf die Risikobewertung aus. Es ist empfehlenswert, einen gesunden Lebensstil zu führen, nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch um beim Abschluss einer Risikolebensversicherung einen vorteilhaften Tarif zu erzielen.

Was passiert nach der Antragstellung?

Nach der Beantragung prüft die Versicherungsgesellschaft die Angaben des Antragstellers und entscheidet, ob sie den Antrag annimmt oder ablehnt. Bei Unsicherheiten können zusätzliche Gesundheitsprüfungen oder ärztliche Gutachten angefordert werden. In diesem Fall ist es wichtig, auch aktiv mit der Versicherung zu kommunizieren und alle erforderlichen Informationen zügig bereitzustellen.

Fazit

Eine Risikolebensversicherung ist ein wichtiger Schutz für die Hinterbliebenen, aber die Beantwortung von Gesundheitsfragen kann bei Vorerkrankungen herausfordernd sein. Ehrlichkeit, eine gute Dokumentation der Gesundheit und ein Vergleich der Angebote sind entscheidende Schritte zur Erhöhung der Chancen auf einen erfolgreichen Antrag. Auch alternative Tarife, die ohne Gesundheitsfragen auskommen, können eine Lösung darstellen. Wichtig ist es, sich im Voraus gut zu informieren und gegebenenfalls Beratung in Anspruch zu nehmen, um die beste Entscheidung für den individuellen Schutz Ihrer Liebsten zu treffen.

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