Der Einfluss von Vorerkrankungen auf Ihre Risikolebensversicherung
Die Absicherung der finanziellen Zukunft ist für viele Menschen von zentraler Bedeutung. Eine Risikolebensversicherung bietet hier einen wichtigen Schutz, insbesondere für Familien und Hinterbliebene. Doch wie beeinflussen Vorerkrankungen die Wahrscheinlichkeit, eine solche Versicherung abzuschließen und die Höhe der Prämien? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Thematik und worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich für eine Risikolebensversicherung interessieren.
Was ist eine Risikolebensversicherung?
Die Risikolebensversicherung ist eine Form der Lebensversicherung, die im Todesfall des Versicherten eine vorher festgelegte Summe an die Begünstigten auszahlt. Diese Art der Versicherung hat vor allem den Zweck, finanzielle Verpflichtungen zu decken und den Lebensstandard der Hinterbliebenen zu sichern. Sie ist oftmals eine sinnvolle Wahl für Personen mit finanziellen Verbindlichkeiten wie z.B. Hypotheken oder andere Kredite.
Der Einfluss von Vorerkrankungen
Vorerkrankungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Versicherbarkeit und die Prämienhöhe einer Risikolebensversicherung. Versicherungsunternehmen nutzen Gesundheitsfragen, um den Gesundheitszustand des Antragstellers zu bewerten. Auch bereits bestehende Erkrankungen spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Definiert werden Vorerkrankungen als chronische oder akute Krankheiten, die vor Abschluss des Versicherungsvertrags diagnostiziert wurden.
Welche Vorerkrankungen sind relevant?
Es gibt eine Vielzahl von Vorerkrankungen, die bei der Beantragung einer Risikolebensversicherung von Bedeutung sein können. Dazu gehören unter anderem:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Diese stellen einen wesentlichen Risikofaktor dar. Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle haben oft weitreichende Folgen auf die Prämiengestaltung.
- Diabetes: Diabetes mellitus, besonders wenn er schlecht eingestellt ist, wird von vielen Versicherern als ernstzunehmende Vorerkrankung angesehen.
- Krebserkrankungen: Eine Vorgeschichte mit malignen Tumoren kann die Risikoeinschätzung erheblich beeinflussen, selbst wenn diese aktuell nicht aktiv sind.
- Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angststörungen oder andere psychische Erkrankungen finden ebenfalls Berücksichtigung in der Risikoanalyse der Versicherung.
- Atemwegserkrankungen: Chronische Erkrankungen wie Asthma oder COPD können die Risikobewertung negativ beeinflussen.
Diese Liste ist nicht abschließend, und die Bedeutung der jeweiligen Erkrankung hängt oft von verschiedenen Faktoren wie Schweregrad, Behandlungsverlauf und aktueller gesundheitlicher Verfassung ab.
Wie beeinflussen Vorerkrankungen die Prämienhöhe?
Wenn Sie unter einer Vorerkrankung leiden, wird die Versicherung in der Regel Ihre Prämien erhöhen, um das höhere Risiko zu decken. Die genaue Höhe der Erhöhung hängt von mehreren Faktoren ab:
- Schwere und Art der Erkrankung: Je nach Schweregrad der Erkrankung kann die Prämie stark variieren. So sind leichte Erkrankungen möglicherweise unproblematisch, während schwerwiegende Erkrankungen zu einer drastischen Erhöhung führen können.
- Alter des Antragstellers: Jüngere Versicherte haben oft bessere Chancen auf günstigere Prämien, selbst bei Vorerkrankungen, da sie als langfristig risikoärmer gelten.
- Allgemeiner Gesundheitszustand: Neben der Hauptvorerkrankung wird auch die allgemeine Gesundheit berücksichtigt. Ein gesunder Lebensstil kann sich positiv auf die Prämienhöhe auswirken.
- Familienhistorie: Eine Familiengeschichte mit bestimmten Erkrankungen kann ebenfalls in die Risikobewertung einfließen.
Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsfragen - Geht das...
Gesundheitsfragen und Risikoprüfung
Bei der Beantragung einer Risikolebensversicherung müssen Sie in der Regel einen Fragebogen ausfüllen, der detaillierte Angaben zu Ihrer Gesundheit und möglichen Vorerkrankungen enthält. Seien Sie bei diesen Fragen ehrlich und transparent. Eine falsche Angabe kann im Ernstfall dazu führen, dass die Versicherung die Auszahlung verweigert.
Die Risikoprüfung kann je nach Versicherer unterschiedlich ausfallen. Einige Unternehmen setzen auf sogenannte "Voranträge", die es Ihnen ermöglichen, vorab zu klären, welches Risiko Ihnen zugeordnet werden könnte.
Wie gehen Versicherungen mit Vorerkrankungen um?
Versicherungen haben unterschiedliche Ansätze zur Gestaltung von Policen für Menschen mit Vorerkrankungen. Einige Möglichkeiten sind:
- Ausschlussklauseln: Bei bestimmten Erkrankungen kann es vorkommen, dass diese von der Versicherung ausgeschlossen werden. Das bedeutet, dass im Falle des Todes aufgrund dieser spezifischen Erkrankungen kein Anspruch auf die Versicherungssumme besteht.
- Erhöhte Prämien: Eine häufige Vorgehensweise ist die Erhöhung der Prämie, um das Risiko der Vorerkrankung auszugleichen.
- Annahme mit Risikozuschlag: In manchen Fällen akzeptieren Versicherungen Antragsteller mit Vorerkrankungen, wenden jedoch einen Risikozuschlag an, um das höhere Risiko zu kompensieren.
- Gesundheitsprüfung: Gelegentlich erfolgt eine Gesundheitsprüfung durch einen Arzt, bevor die Versicherungspolice abgeschlossen wird.
Tipps beim Abschluss einer Risikolebensversicherung mit Vorerkrankungen
Wenn Sie von Vorerkrankungen betroffen sind, gibt es einige wichtige Tipps, die Ihnen beim Abschluss Ihrer Risikolebensversicherung helfen können:
- Vergleich von Anbietern: Nicht alle Versicherungsunternehmen bewerten Vorerkrankungen gleich. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und die Konditionen genau zu prüfen.
- Ehrlichkeit bei der Antragstellung: Seien Sie transparent und ehrlich in Ihrer Gesundheitsangabe, um Probleme im Leistungsfall zu vermeiden.
- Beratung durch Experten: Fachkundige Berater können Ihnen helfen, die besten Optionen für Ihre individuelle Situation zu finden und stehen Ihnen oft bei den Anträgen zur Seite.
- Prüfung von Zusatzoptionen: Informieren Sie sich über Zusatzoptionen wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die zusätzlichen Schutz bieten kann.
- Regelmäßige Gesundheitschecks: Halten Sie Ihre Gesundheitsdaten stets aktuell und nehmen Sie regelmäßig medizinische Untersuchungen wahr. Dies kann sich positiv auf Ihre Prämie auswirken.
Fazit
Der Einfluss von Vorerkrankungen auf Ihre Risikolebensversicherung ist nicht zu unterschätzen. Während es durchaus möglich ist, eine Police auch mit bestehenden Gesundheitsproblemen zu erhalten, sollten Sie sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein. Es empfiehlt sich, die verschiedenen Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls die Hilfe von Experten in Anspruch zu nehmen. So sichern Sie sich und Ihre Familie bestmöglich ab und treffen eine informierte Entscheidung für Ihre finanzielle Zukunft.