Unterschiedliche Deckungssummen bei der Risikolebensversicherung: Wie viel ist ausreichend?
Die Risikolebensversicherung ist ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Absicherung und sorgt dafür, dass im Todesfall des Versicherungsnehmers eine vorher festgelegte Summe ausgezahlt wird. Diese Summe, auch Deckungssumme genannt, spielt eine zentrale Rolle bei der Wahl einer passenden Risikolebensversicherung. Doch wie viel ist eigentlich ausreichend?
Die individuelle Bedarfsermittlung
Die Höhe der Deckungssumme sollte immer individuell ermittelt werden, da sie von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Grundsätzlich gilt es, den eigenen finanziellen Bedarf im Todesfall abzuschätzen. Hierbei spielen vor allem folgende Faktoren eine Rolle.
Familienstand und Unterhaltsverpflichtungen
Verfügen Sie über eine Familie und haben Kinder, sollten Sie berücksichtigen, dass Ihre Angehörigen im Todesfall eine finanzielle Absicherung benötigen. Die Deckungssumme sollte daher ausreichen, um den Lebensstandard der Familie aufrechtzuerhalten und eventuell laufende finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen.
Immobilienfinanzierung
Wenn Sie eine Immobilie erwerben und dafür einen Kredit aufnehmen, sollten Sie auch die Restschuld in Betracht ziehen. Im Todesfall möchten Sie sicherstellen, dass die Angehörigen nicht mit der finanziellen Belastung der Immobilie zurückbleiben.
Erbschaftssteuer
Bei größeren Vermögen kann auch die Erbschaftssteuer eine Rolle spielen. Hierbei ist es wichtig, die möglichen finanziellen Belastungen, die auf die Angehörigen zukommen können, einzubeziehen und gegebenenfalls eine höhere Deckungssumme zu wählen.
Sonderfälle
In manchen Fällen kann auch eine spezielle Absicherung notwendig sein. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn man einen Angehörigen mit Behinderung hat, der aufgrund seiner Situation besondere finanzielle Unterstützung benötigt. In solchen Fällen ist es ratsam, einen höheren Betrag zu wählen.
So hoch solltest du deine Risikolebensversicherung abschließen
Die verschiedenen Deckungssummen
Bei der Risikolebensversicherung haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Deckungssummen. Die Spanne reicht von niedrigen Beträgen im fünfstelligen Bereich bis hin zu Millionenbeträgen. Welche Deckungssumme für Sie ausreichend ist, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und finanziellen Verpflichtungen ab.
Mindestbedarf decken
Um den Mindestbedarf abzudecken, sollten Sie Ihre laufenden finanziellen Verpflichtungen wie Miete, Kredite oder Unterhaltszahlungen berücksichtigen. Diese Summe sollte mindestens durch die Deckungssumme der Versicherung abgedeckt werden, um zumindest die Grundkosten abzusichern.
Deckungssumme als Einkommensersatz
Möchten Sie sicherstellen, dass Ihre Familie nach Ihrem Tod den gewohnten Lebensstandard beibehalten kann, sollten Sie eine Deckungssumme wählen, die als Einkommensersatz dient. Hierbei werden üblicherweise drei bis fünf Jahresbruttogehälter empfohlen.
Deckungssumme als Kapitalanlage
In manchen Fällen wird die Risikolebensversicherung auch als Kapitalanlage genutzt. In diesem Fall sollten Sie eine höhere Deckungssumme wählen, um Ihren Hinterbliebenen auch eine größere finanzielle Sicherheit bieten zu können.
Die Wahl der passenden Deckungssumme
Um die passende Deckungssumme zu ermitteln, empfiehlt es sich, eine umfassende Bedarfsermittlung durchzuführen und verschiedene Szenarien zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang kann es auch sinnvoll sein, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um keine wichtigen Aspekte zu übersehen.
Fazit
Die Deckungssumme bei einer Risikolebensversicherung sollte individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Es gilt, den finanziellen Bedarf im Todesfall abzuschätzen und verschiedene Faktoren wie Familienstand, Unterhaltsverpflichtungen, Immobilienfinanzierung oder Erbschaftssteuer zu berücksichtigen. Eine fundierte Bedarfsermittlung und gegebenenfalls eine professionelle Beratung helfen dabei, die richtige Deckungssumme zu wählen und eine umfassende finanzielle Absicherung im Todesfall zu gewährleisten.